„Ella die Fotohexe“ Bedeutung und Entstehung
Es begann vor langer, langer Zeit…
Meine Kindheit war geprägt von Liebe und Fantasie. Meine Mutter liebte das Hexentum. Wir schauten gemeinsam alle Filme und Serien zu diesem Thema. Sie las mir als Kind „Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler vor und später verfolgten wir die Geschichten der Sanderson-Schwestern (Hocus Pocus), Willow (Buffy), die Halliwell-Schwestern (Charmed), Madame Mim (Die Hexe und der Zauberer), Sabrina – Total verhext und viele andere. Sie haben mich geprägt – all diese verschiedenen Facetten von Magie und Frauen. Wenn ich daran denke, habe ich gleich so ein Gefühl von Verbundenheit.


Bei uns zu Hause hingen Kräuterbündel von der Decke, die meine Mutter sammelte und zum Trocknen über den Tisch legte. Überall Bücher über Magie, Sachbücher über Kräuterheilkunde, aber auch viele Romane über die Welt der Hexen und der Mystik. Es war schon damals ein fester Bestandteil meines Lebens. Die Zaubererwelt, wie sie zum Beispiel in Harry Potter dargestellt wird, gab mir ein Gefühl von Heimat, das ich nur schwer in Worte fassen kann. Es ist wie … zu Hause sitzen, leichter Nebel draußen im Wald, der Kessel gluckert, Dämpfe von getrockneten Blumen schweben durch die Luft und ein leckerer Eintopf köchelt darin. Ein wohliges Gefühl.
Einen richtigen Hexenhut hatten wir früher nie (nur Halloween-Plastikkram). Erst viele Jahre später kamen diese kleinen Hexenhut-Mützen in Mode. Zu dieser Zeit war ich bereits als Ella’s Lightning unterwegs und machte Fotos als Hobby. Endlich hatte ich meinen eigenen Hexenhut und trug ihn oft, sogar bei Regen. Bei Waldspaziergängen kam es vor, dass Kinder ihre Eltern anstupsten und fragten: „Mama, ist das eine Hexe?“ Diese kleinen Momente ließen mein Herz aufleuchten, brachten mich zum Kichern und ich verschwand mit einem Lächeln im Wald.


Ich liebe die Ästhetik und den fantastischen, magischen Gedanken hinter Hexen. Dabei geht es mir nicht um Religion oder Wicca, sondern um die cineastische, verspielte Darstellung dieser Figuren. Es sind die Geschichten, die Kostüme und die Magie in Bildern, die mich faszinieren.
Die Zeit verging und 2023 kaufte ich einen Filzhexenhut von einem wunderbaren Shop. Es war ein richtiger, echter Hexenhut. Ich war hin und weg. Das war es. Ich bin eine Hexe.
Der magische rosa Hut
2021 hatte ich schon einmal für meine Nichte zu Ostern Hasenohren gefilzt. Das kannte ich noch aus meiner Kindheit (Waldorfkindergarten und Waldorf-Familie). 2024 musste ich für ein Fotoshooting erneut Hasenohren filzen. Es machte mir so viel Spaß, dieses Erschaffen, und ich entdeckte wieder, wie schön Filz sein kann.
Da kam die Idee des Hexenhutes für mich selbst. Wer mich kennt, weiß: Ich liebe es, Dinge zu individualisieren. Alles muss meiner Ästhetik angepasst werden – ob Möbel, Bilderrahmen oder Kleidung. Für Freunde erstelle ich gerne kleine Comics und stelle sie als Charaktere dar. Ich liebe es.
Also: ein Hexenhut, angepasst an mich selbst und alles mit Bedeutung.


Die Bedeutung von Ellas Hexenhut

Die letzten Jahre waren nicht leicht für mich. Meine Mutter ist nicht mehr an meiner Seite, und dieser Verlust begleitet mich täglich. Das Filzen meines Hutes dauerte rund 60 Stunden. Es waren unzählige kleine Stiche in die Wolle, begleitet von Erinnerungen an meine Kindheit. In dieser Zeit floss nicht nur ein wenig Blut (es fließt immer Blut beim Filzen *ernst guck*), sondern auch ein paar Tränen. Viel emotionale Bindung, viel Liebe, viel Mut flossen in diesen Hut.
Wusstet ihr, dass man Filzwolle auch Zauberwolle nennt? Genau das ist sie. Du zauberst ein kleines Wunder.
Die Farbe rosa!?
Bei der Farbe war es klar: Rosa, aber nicht Pink. Kein Barbie-Pink, sondern ein ruhiges Rosa, ein Rosa, das sich richtig anfühlt. Kirschblüten- und Altrosa-Töne liegen auch in der Familie. Das Schlafzimmer meiner Oma war mit Rosen verziert und hatte immer eine riesige rosafarbene Decke, die jetzt in meinem Bett liegt. Das Schlafzimmer meiner Mutter war rosa. Sogar mein Kindergarten war rosa. Es macht mich einfach glücklich, diese Farbe zu sehen. Ich bin nicht Barbie-Rosa – ich würde die Farbe und meine Kombinationen immer eher als Addams-Rosa beschreiben. In der alten Schwarz-Weiß-Serie The Addams Family gab es ein Set für das Haus, und in Farbe ist es einfach rosa! Bei den Addams! Ist es rosa! Ich bin also eher Addams-Family-Rosa als Barbie-Rosa. Ich hoffe, das macht für euch genauso viel Sinn wie für mich.
Dekoration


Wie dekorierte ich jetzt meinen Hut? Mit Goldelementen – natürlich. Ich liebe die Kombination aus Gold und Rosa. Falls ihr alte Fotos von mir kennt: Rosa ist mein Ding!
Ich trage goldenen Schmuck und liebe es, Dinge zu vergolden. Also klar. Etwas Rosenquarz dazu, neben Amethyst und Labradorit, meinem Lieblingsedelstein. (Natürlich sammle ich auch Edelsteine, Fossilien und Knochen.)
Und dann die Kirschblütsondern auch eine tiefe Verbindung zu meiner Mutter, deren Geschichte ich im Stillen bewahre.
Aber so viel sei gesagt: Es sind starke Emotionen.
Wusstet ihr, dass die Sakura-Blüte auch die symbolische Bedeutung „Schönheit, Vergänglichkeit und Neubeginn“ hat? Das passt doch sehr zu mir, oder!?
„Die Kirschblüte, insbesondere in Japan (Sakura), hat eine tiefe symbolische Bedeutung. Sie steht für Schönheit, Vergänglichkeit und Neubeginn, oft im Zusammenhang mit dem Konzept Mono no aware – die Rührung über die Vergänglichkeit. Die kurze Blütezeit der Kirschblüten erinnert an die Flüchtigkeit des Lebens und wird gleichzeitig als Aufbruch in den Frühling gefeiert.“
Das Kleid
Das Kleid, das ich als Fotohexe trage, wurde von meiner Mutter für mich ausgesucht. Sie konnte mich nie darin sehen, und gerade deshalb ist es für mich etwas ganz Besonderes. Ich werde es nicht zu oft tragen, um es zu bewahren. Eines Tages werde ich ein neues Outfit gestalten, das eine eigene Geschichte trägt. Aber für meinen Anfang als Künstlerin und Fotohexe ist es das Kleid, das meine Mutter sich für mich gewünscht hat. Und ich weiß so sehr, dass sie sooo stolz auf mich wäre. Und sie würde einen eigenen Hut wollen – vermutlich etwas mit Pilzen dran und grün-waldig als Thema. 🙂


Das bin ich – die Fotohexe Ella.
Ich möchte euch verzaubern und euch ein Stück Magie schenken.
Mein Hexencharakter ist nicht nur ich, ich bin auch Sina. Ob Sina oder Ella – das ist egal. Ella ist einfach die Verwandlung von mir, so wie Cinderella sich am Abend verwandelte, bis die Uhr Mitternacht schlug. Cinderella war immer noch sie selbst, nur schöner gestylt und mit vielleicht ein klein wenig mehr Mut, verliehen von der guten Fee.
Genau so ist es bei mir: Ella ist immer noch Sina, nur mit einer Prise Zauber und Selbstvertrauen. Und manchmal hat Ella sogar kleine „Feenflüge“ und kann kleine Wünsche erfüllen.

