Verwandlung – Meine Reise zu mir selbst
Wie ich durch Fantasy-Fotografie zu mir fand
Das Leben ist die Realität und nicht alles ist immer traumhaft schön. Die Gesellschaft setzt uns ständig unter Druck, besonders wir Frauen. Ich kenne das nur zu gut. Meine Schulzeit war alles andere als einfach. Schon von der ersten Klasse an wurde ich wegen meines Äußeren gehänselt mal war ich „zu dünn und blass“, dann wurde ich als „zu dick“ verspottet. Mobbing begleitete mich jahrelang, bis ich schließlich die 9. Klasse verließ.
Mein hohes Körpergewicht blieb, doch dann kam die Erkenntnis: Ich lernte Menschen kennen, die mich für das schätzten, was ich wirklich bin. Es war ein langer Weg, aber ich verstand: Die meisten Menschen sind eigentlich freundlich! Nur die Gesellschaft und die Medien bombardieren uns weiterhin mit unrealistischen Schönheitsidealen.
Jeder hat seine eigene Ästhetik, die durch Medien und gesellschaftliche Erwartungen oft verzerrt wird. Ich selbst wollte immer das Bild einer kleinen, zarten Fee verkörpern, ein „Pixie Girl“, klein, süß, leicht und unbeschwert. Doch mein Körperbau sagte dazu ganz klar „Nein!“. Mit 1,73m und einer kurvigen Figur hatte ich schon immer das Gefühl, dass ich diesem Ideal niemals entsprechen kann.
„Bin ich zu dick oder einfach nur falsch?“ Diese Frage stellte ich mir ständig. Besonders, wenn mein Unterbewusstsein mir in Gesellschaft einflüsterte, dass ich die „dicke, hässliche“ in der Gruppe sei. Nichts passte mir in den Läden, ich musste die alten Sachen meiner Brüder tragen. Und so vieles mehr.
Ich kenne dieses Gefühl sich selbst zu hassen, weil man nicht dem Bild entspricht, das die Gesellschaft als „schön“ definiert.


Doch die Realität ist das, was wir aus ihr machen!
Alles, was du in Zeitschriften, sozialen Medien oder auf Bildschirmen siehst, ist nicht die echte Welt. Das wurde mir klar, als ich mich mehr mit Fotografie befasste. Selbst Dokumentarfotografen, die versuchen, die Realität so authentisch wie möglich darzustellen. Sie schaffen letztlich nur ein 2D-Bild, das durch den Bildschirm, durch den du es siehst, verzerrt wird. Was du siehst, ist nie genau das, was deine Augen in einem Moment wirklich wahrnehmen die Realität ist immer komplexer, vielschichtiger und lebendiger. Licht verändert sich in Millisekunden, und unzählige Umwelteinflüsse können in einem Foto nicht eingefangen werden. Selbst unser Spiegelbild ist verzerrt, es zeigt uns nur aus einem einzigen Blickwinkel und spiegelverkehrt.
Wahrnehmung ist alles.
Wir sehen uns nicht immer so, wie wir wirklich sind, sondern durch den Filter unserer Gedanken, Erfahrungen und äußeren Erwartungen. Diese Erkenntnis war für mich eine Befreiung. Denn wir sind mehr als nur das Abbild, das wir in den Medien oder im Spiegel sehen. Wir sind komplexe Wesen mit Gedanken, Gefühlen und einer einzigartigen Persönlichkeit die weit mehr bedeutet als unser äußeres Erscheinungsbild.
Um diese Veränderung zu begreifen, begann ich, Fotos von mir selbst zu machen.


Das war mein Weg zur Selbstakzeptanz.
Durch die Linse der Kamera konnte ich mich selbst neu entdecken, mich verwandeln als Prinzessin, als Piratin oder als Heldin eines Fantasy-Abenteuers. Ich hatte die Macht, mich selbst zu erschaffen und zu inszenieren, genau wie ich es wollte. Und diese Reise zur Selbstverwirklichung war der Schlüssel zu meiner eigenen Stärke.
Mein Körper ist, wie er ist. Er verändert sich mit der Zeit, mit den Jahren. Aber er hat nichts mit meiner Identität zu tun. Er ist mein Körper, der mich durch das Leben trägt, der mir ermöglicht, zu sehen, zu fühlen, zu erleben und das ist alles, was er für mich sein muss. Die Gesellschaft sagt uns, dass Schönheit etwas ist, das durch bestimmte Kriterien definiert wird. Aber wahre Schönheit liegt in der Freiheit, sich selbst zu definieren.
Ich kann sein, wer ich will. Ob als Prinzessin, als Kriegerin, als Fantasiewesen oder einfach als ich selbst durch Fotografie und Selbstinszenierung habe ich gelernt, dass es keine „Regeln“ gibt, die bestimmen, wie ich mich präsentieren muss. Mein Körper ist ein Teil von mir, aber er ist nicht alles, was mich ausmacht. Und das ist eine Lektion, die ich heute nie wieder vergessen werde.
Es tut weh, wenn Menschen in unserer Umgebung uns wegen unseres Körpers beurteilen. Aber ich habe gelernt, dass das nur deren Meinung ist, eine Meinung, die oft durch die verzerrte Sicht der Medien beeinflusst wird. Wir dürfen uns nicht von diesen äußeren Urteilen bestimmen lassen.
Du bist mehr als das, was andere über dich denken. Du bist mehr als das, was du in den Medien siehst. Du bist einzigartig, du bist wertvoll, und du bist genau richtig, so wie du bist.
Der weg zur Selbstakzeptanz
Mein Prozess der Selbstakzeptanz hat über ein Jahrzehnt gedauert, oder vielleicht sogar länger, je nachdem, wann er wirklich begonnen hat. Heute bin ich, wer ich bin. Ich verstecke mich nicht mehr hinter einem „geheimen Selbst“. Die kleine Fee in mir trägt, wenn sie Lust hat, Feenflügel in der Stadt und freut sich jedes Mal, wenn ein Kind sie mit strahlenden Augen anschaut.
Mein Körper entspricht nicht den Maßen eines Models und wird es auch nie.
Meine Haut ist nicht makellos. Sie hat Dehnungsstreifen, Falten, manchmal Pickel. Meine Fingernägel sind abgekaut, mein Haar dünn. Mein Körper trägt all die Spuren meines Lebens, meiner Erfahrungen.
Aber weißt du was? Das ist völlig in Ordnung.
❤️ Es ist mein Körper, und er trägt mich durch das Leben.
Er bringt mich an wunderschöne Orte, lässt mich die Welt entdecken, erleben und fühlen. Und genau das ist es, was wirklich zählt. ❤️
Das Leben ist kein perfektes Märchen. Es gibt Herausforderungen, Zweifel und Unsicherheiten. Aber der wahre Zauber liegt nicht in einer idealisierten Vorstellung von Schönheit oder Perfektion. Der wahre Zauber liegt darin, sich selbst zu akzeptieren. Den Mut zu haben, sich zu zeigen, sich selbst zu lieben und sich nicht von gesellschaftlichen Normen und Erwartungen einschränken zu lassen.
Und genau hier kommt die Fantasy-Fotografie ins Spiel. Sie ist für mich mehr als nur ein künstlerisches Ausdrucksmittel sie ist ein Portal in eine Welt, in der ich all das sein kann, was ich mir erträume. Eine Kriegerin, eine Zauberin, eine Elfe, ein Wesen aus einer anderen Realität. In meinen Bildern erschaffe ich nicht nur neue Welten, sondern ich erschaffe auch eine Version von mir selbst, die stark, mutig und frei ist.
Diese Art der Fotografie erlaubt es mir (und auch anderen ), sich loszulösen von all den Zwängen der realen Welt. Sie zeigt, dass wir nicht auf ein bestimmtes Schönheitsideal festgelegt sind, sondern dass wir unendlich viele Facetten haben. Dass wir uns verwandeln dürfen, dass wir träumen dürfen – und dass wir durch diese Träume ein Stück mehr zu uns selbst finden können.
Also, falls du dich jemals wieder fragst, ob du genug bist:
Ja, du bist genug. Du warst es immer.
Und du hast das Recht, jede Version von dir zu sein, die du sein möchtest.
Sei die Heldin deiner eigenen Geschichte – in der Realität und in deinen Träumen.






Boah ich musste gerade fast weinen bei deinen Worten. Ich kenne dich jetzt schon so viele Jahre und ich weiß noch wie heute, als wir in den großen Pausen in der Schule immer zusammen gesessen und gezeichnet haben. Wir haben versucht dem Mobbing zu entfliehen und unsere eigene kleine Welt erschaffen. Deine Freundsxhaft ist mir so kostbar. Sie dauert schon seit der 5. Klasse an. Ich bin so stolz auf dich was du geleistet hast. Wer du geworden bist und darauf kannst du wirklich Stolz sein. Fühl dich ganz doll gedrückt und mach weiter so! ♡